Bericht über 6. Generalversammlung

  Bericht über 6. Generalversammlung

der BürgerEnergiegenossenschaft Rotach-Schussen-Argen eG am 31. Juli 2015
Bürgerenergiegenossenschaft mit neuem Führungsteam

Martin Welte ersetzt den ausgeschiedenen Karl Welte als Vorstand

 

Für das Geschäftsjahr 2014 müssen die Mitglieder der Bürgerenergiegenossenschaft Rotach-Schussen-Argen ein Minus von knapp 1000 Euro verbuchen. „Der Wettergott hat es 2014 nicht so gut mit uns gemeint“, sagte Vorstand Klaus Nuber bei der Hauptversammlung der Genossenschaft am Freitag im Kreuz in Tannau. Darüber informiert die Genossenschaft in einer Pressemitteilung.

Vor allem die Wasserkraftanlage in Wiesertsweiler bei Tettnang hatte bei weitem nicht die einst prognostizierte Strommenge gebracht: Mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen und vor allem dem schneearmen Winter 2013/14 speiste die Anlage nur rund 47.000 Kilowattstunden Strom ins Netz. Dafür verbuchten die Genossen einen Erlös von knapp 6000 Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte das Minikraftwerk noch 8500 Euro Ertrag gemacht. Allerdings machte Klaus Nuber den rund 50 Mitgliedern, die zur Versammlung gekommen waren, für 2015 Hoffnung: „Schon jetzt haben wir auf der Anlage so viel Strom wie im gesamten vergangenen Jahr produziert.“ Ein Wasserkraftwerk sei eben immer auch ein bisschen unwägbar, da es an manchen Tagen viel zu viel Wasser gebe, das nicht gespeichert und damit nicht verwertet werden könne, und an anderen Tagen viel zu wenig. Aktuell steht die Anlage: „Wir haben den Mindestwasserstand erreicht und die Turbine abgeschaltet“, so Nuber.

Besser sah es bei den beiden Fotovoltaikanlagen der Genossenschaft aus. Gut 3500 Euro brachte die Anlage auf dem Dach des Feuerwehrgerätehauses in Kau, etwas mehr als 9000 Euro machten die Solarzellen auf dem Bauhofdach in Tettnang. Insgesamt schaffte es die Stromgenossenschaft damit nicht ganz, 100.000 Kilowattstunden Strom zu produzieren, was im Vorjahr noch gelungen war.

Trotz des Gesamterlöses von rund 18.500 Euro blieb am Ende ein Verlust in der Bilanz stehen. Der Grund dafür war eine nicht unerhebliche Reparatur am Antriebsriemen der Wasserkraftanlage, die rund 2000 Euro kostete. Dennoch trug die Genossenschaft weiter die Darlehen ab, die für die Anschaffung der beiden Fotovoltaikanlagen aufgenommen worden waren. Aktuell müssen die Stromer noch 24000 Euro zurückzahlen.

Klaus Nubers Fazit fällt also nicht allzu schlecht aus. „Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir wieder einen Gewinn gemacht hätten, denn wir sind ja auch daran interessiert, weiter investieren zu können“, sagte er. Die politischen Rahmenbedingungen für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien seien eben nicht optimal, so der Vorstand.

Turnusmäßig standen bei der Hauptversammlung auch Wahlen an, es gab leichte personelle Veränderungen. Neu im Aufsichtsrat ist Werner Hipper, als Aufsichtsrätin ausgeschieden ist Sonja Mitreuter. Auch Vorstand Karl Welte, der Genossenschaft seit ihrer Gründung 2008 verbunden, zieht sich zurück: „Es war eine schöne Zeit, aber jetzt müssen andere ran“, sagte er. Das Vorstandsamt, das übrigens wie alle anderen Ämter in der Genossenschaft ehrenamtlich ausgeübt wird, geht an seinen Sohn Martin. Zu Aufsichtsräten wählte die Versammlung Martin Hunger, Werner Hipper (er ist neu und ersetzt die ausgeschiedene Sonja Mitreuter), Werner Stibi, Rolf Striedacher, Siegfried Weber (Aufsichtsratsvorsitzender) und Rudolf Zwisler, der auch die Schriftführung übernimmt. Der Aufsichtsrat hat als Vorstände Martin Welte (neu) und Klaus Nuber bestellt.

Information zur Bürgerenergiegenossenschaft:
Die Bürgerenergiegenossenschaft Rotach-Schussen-Argen wurde 2008 gegründet. Sie hat aktuell 288 Mitglieder, die zusammen 1330 Anteile halten. Die Genossenschaft betreibt eine Wasserkraftanlage am Bollenbach in Wiesertsweiler bei Tettnang und zwei Fotovoltaikanlagen in Kau und Tettnang.

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